Ein verständlicher Blick auf die Veränderungen von Haut und Haar während der Wechseljahre – und wie wir positiv beeinflussen können

Vielleicht kennst du diesen Moment: Du stehst morgens im Bad, fährst dir durch die Haare und stellst fest – sie sind feiner geworden. Und deine Haut? Irgendwie trockener. Weniger straff. Und dann ist da dieses eine Härchen am Kinn, das gefühlt über Nacht da war. Das ist kein Zufall. Und vor allem: Du bist nicht allein damit.

Wenn die hormonelle Umstellung in der Perimenopause einsetzt, verstärken sich oft sichtbare Zeichen: Die Haut wird spürbar trockener, das Haar dünner, und Fältchen, die vielleicht schon vorher da waren, werden deutlicher. Doch keine Sorge – mit dem richtigen Wissen können wir diese Veränderungen besser verstehen und ihnen selbstbewusst begegnen!

Unsere Haut ist weit mehr als eine einfache Hülle – sie ist ein lebendiges, aktives Organ mit vielen wichtigen Aufgaben: Sie schützt uns, reguliert unsere Körpertemperatur, nimmt Berührungen wahr und ist sogar Teil unseres Immunsystems. Sie besteht aus drei Schichten (Epidermis, Dermis und Subkutis), die alle im Laufe der Zeit und besonders durch hormonelle Veränderungen beeinflusst werden.

Östrogene, besonders das 17β-Estradiol, sind echte Wundermittel für unsere Haut. Sie…

• fördern die Erneuerung der Hautzellen.

• unterstützen die Produktion von Kollagen und Elastin (die für Festigkeit und Elastizität sorgen).

• helfen bei der Bildung von Hyaluronsäure (unser natürlicher Feuchtigkeitsspender).

• verbessern die Durchblutung und Wundheilung.

Wenn in der Menopause der Östrogenspiegel sinkt, verliert die Haut diese wichtige Unterstützung – und das können wir sehen und fühlen.

Östrogene sind echte Haarfreunde: Sie verlängern die Wachstumsphase und schützen die Haarwurzeln. Androgene (männliche Hormone) hingegen können – wenn wir genetisch dafür empfänglich sind – die Wachstumsphase verkürzen, die Haarfollikel verkleinern und zu Haarausfall führen. In den Wechseljahren verschiebt sich dieses Gleichgewicht.

• Die Anzahl der aktiven Haarfollikel nimmt ab

• Die Haare werden besonders im Scheitelbereich dünner (weiblicher Haarausfall)

• Gleichzeitig kann an unerwünschten Stellen wie im Gesicht mehr Haar wachsen (durch das relative Übergewicht der Androgene)

• Die Haarstruktur verändert sich: oft werden die Haare dünner, trockener und brüchiger

• Androgenetische Alopezie (der klassische hormonell bedingte Haarausfall)

• Frontal fibrosierende Alopezie (ein entzündlicher Haarausfall, der besonders nach der Menopause auftritt)

Eine Hormonersatztherapie kann viele der beschriebenen Veränderungen verbessern:

• Die Kollagenproduktion wird angeregt

• Hautdicke, Elastizität und Feuchtigkeit verbessern sich

• Haare wachsen länger und fallen weniger aus

• Die Wundheilung wird unterstützt

Wichtig zu wissen: Eine Hormontherapie wird nicht primär für Haut- oder Haarprobleme verschrieben. Der positive Effekt auf diese Bereiche kann aber ein willkommener Nebeneffekt sein, besonders wenn auch andere Wechseljahresbeschwerden bestehen. Sprecht immer mit eurem Arzt über die individuellen Vor- und Nachteile einer solchen Behandlung.

Wenn Östrogene schwinden, steigt der Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen, die Haut, Haare und Nägel schützen, stärken und regenerieren. Eine ausgewogene Ernährung ist dabei das Fundament – doch manchmal reicht sie nicht aus, um den erhöhten Bedarf zu decken.

Es sind vor allem die strukturgebenden, zellschützenden und regenerierenden Mikronährstoffe, die deiner Haut und deinem Haar jetzt guttun:

• Vitamine wie Biotin, Vitamin A, B2, B3 und C unterstützen die Zellerneuerung, den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt und die Bildung von Kollagen – dem Schlüsselprotein für glatte, elastische Haut.

• Spurenelemente wie Zink, Selen, Kupfer und Mangan schützen vor oxidativem Stress, fördern gesunde Haarwurzeln und kräftige Nägel, unterstützen die Pigmentierung und stabilisieren das Bindegewebe.

Diese Vitalstoffe wirken nicht isoliert, sondern in fein abgestimmtem Zusammenspiel – wie ein Orchester für deine Zellgesundheit.

Unsere Rezeptur vereint gezielt jene Mikronährstoffe, die wissenschaftlich erwiesen zur Erhaltung gesunder Haut, kräftiger Haare und starker Nägel beitragen. Zusätzlich schützen antioxidative Vitamine wie C und E deine Zellen vor vorzeitiger Alterung durch oxidativen Stress – ein Prozess, der in den Wechseljahren beschleunigt abläuft.

• Östrogenhaltige Cremes können lokal angewendet werden und die Hautfeuchtigkeit verbessern.

• Produkte mit Retinoiden helfen, die Kollagenbildung anzuregen.

• Vitamin-C-Seren unterstützen die Hautabwehr und Kollagenproduktion.

• Minoxidil (2–5%) ist als Lösung oder Schaum erhältlich und bei weiblichem Haarausfall zugelassen.

• Bestimmte Antiandrogene können nach ärztlicher Beratung eingesetzt werden.

• Moderne Behandlungen wie Eigenbluttherapie (PRP) oder spezielle Lasertherapien zeigen vielversprechende Ergebnisse.

• Nicht rauchen – wirklich nicht!

• Sonnenschutz verwenden – auch im Winter

• Auf ausreichend Protein in der Ernährung achten – wir empfehlen je nach sportlicher Betätigung 1,2 bis 1,6g pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Protein ist der Baustoff für Kollagen und Keratin, die unsere Haut und Haare strukturell stärken. Während der Wechseljahre sinkt die Fähigkeit, Proteine effizient zu verarbeiten, daher ist eine optimale Zufuhr noch wichtiger!

• Antioxidantienreiche Ernährung mit viel Vitamin C, E, Zink und Omega-3-Fettsäuren

• Regelmäßige, moderate Bewegung

• Stress reduzieren (das reguliert nachweislich Stresshormone und Entzündungsprozesse)

• Aggressive Reinigungsmittel vermeiden

• Rückfettende Cremes mit Ceramiden, Niacinamid und Hyaluronsäure verwenden

• Haare schonend waschen, vor Hitze schützen und keine zu straffen Frisuren tragen